Wie Maria ihren Mann (Peter) kennenlernte | Peter war kleiner als Maria | Peter hat Maria schon bei ihrer Ankunft in Bensheim gesehen | Peters Familie hatte Obstbäume in Bensheim im Wolfsmagen | Marias Mann war bei der Marine – wie später auch ihr erster Sohn (auch Peter) | Maria hat Peter geheiratet weil sie schwanger war
Verflossene 00:03:58
Eigentlich hatte sie noch auf den Fred gehofft | der Fischers Hans aus der Buchhaltung war auch arg enttäuscht
Tante Julys späte Ankunft 00:05:25
Tante July kam erst 1966 aus der Tschechei | Marias Vater stirbt 68 | Tante July wohnt mit im Haus | als sie ausziehen musste ist sie dann durchgedreht
Depressionen der Tante und Mutter 00:07:58
Die Mutter war auch durchgedreht | hatte starke Depressionen durch die Ausweisung | war insgesamt acht mal stationär in der Landesirrenanstalt Heppenheim | ihre Mutter und Tante July waren durch ihre Verrücktheiten eine Belastung für Maria
Der Ehemann 00:09:26
Peter wurde böse, wenn er getrunken hatte | Als Marienesoldat war er während des Krieges in Norwegen stationiert | Norwegen unter deutscher Besatzung
Neue Heimat, Rückblick 00:10:26
Die Verwandten waren zwar überall verstreut, sind aber alle wieder aufgetaucht | trotz Heimweh war Maria irgendwann froh aus der Tschechoslowakei rausgekommen zu sein | Einen Groll gegen die Tschechen hegt sie nicht
Familien waren verstreut | wer Platz hatte musste Vertriebene aufnehmen | Verteilung der Deutschen
Nachkriegs(arbeits)alltag 01:43:08
Maria arbeitet im Versand der Zahnbürstenfabrik | jeden Tag gibt es eine Zahnbürste | manchmal einen Besen und eine Schippe | die Sachen werden verkauft oder gehandelt | so etwas war direkt nach dem Krieg schwer zu bekommen
Willkommenskultur 05:00:21
Am 24. Oktober 1946 war die Familie nach Bensheim gekommen | aus der Not heraus muss die Mutter “stoppeln” gehen | Maria und ihre Mutter gehen betteln in Zell und werden bewirtet aber auch beschimpft | die Flüchtlinge waren nicht gut angesehen und wurden als “Kartoffelkäfer” bezeichnet | 30 Familien waren in Bensheim verteil worden | der Sportverein hilft Maria sich zu integrieren
Heimweh, der Neuanfang fällt schwer 07:22:54
Die Umgewöhnung an die neue Umgebung fällt aber schwer | die ganze Familie wird von starkem Heimweh geplagt | besonders an Weihnachten wird die Heimat sehr vermisst
Verwandtenbesuche, die neue Grenze, DDR 09:46:45
Tante Marta ist in Bayern gelandet und tausch Bürsten gegen Eier | Maria machte sich “schwarz über die Grenze” zur DDR um eine Tante zu besuchen und Sachen zu holen | die zuvor geschmuggelt worden waren | die Verwandten sind umgezogen | langer Marsch durch den Schnee | Maria will aufgeben und im Schnee liegen bleiben | sie bleiben 14 Tage bei den Bekannten (Verwandten ?) | der (bereits verheiratete) Mann will Maria heiraten | Maria hatte acht Tage Urlaub und war vier Wochen unterwegs | Maria bekommt Tabak und besticht damit die Kontrolleure im Zug | Maria schlägt sich bis kurz vor der Grenze durch und läuft die letzten 30 Kilometer | die DDR wird abgeriegelt (innerdeutsche Grenze) | Maria wird fast eingeschlossen | der Verehrer schickte Briefe und Päckchen aus der DDR | ein Jahr später war Maria noch mal drüben bei einer Tante in Rudolstadt | diesmal aber mit Aufenthaltsgenehmigung (DDR Visum) | der Onkel im Osten ist ängstlich und will das Maria schnell wieder geht | so zieht Maria weiter zur nächsten Tante nach Helbra | von zehn Tagen unterwegs schlief Maria nur zwei im Bett | auf dem Leipziger Bahnhof ging es recht chaotisch zu damals
Inhaftiert in der Tschechei 28:25:41
Maria wird beim Schmuggeln erwischt und eingebuchtet | wird aber wieder freigelassen.
Ausweisung | 20-30 Transporte von Schmiedeberg aus | Marias Patentante war beim ersten Transport dabei und hatte 10 Minuten Zeit ihre Sachen zu packen | die erste Welle der Sudetendeutschen wurde einfach über die Grenze getrieben | ohne Organisation mussten diese Leute betteln und selbst schauen, wo sie bleiben | die Tante kommt in Tannenberg unter | die Schwägerin aus Sachsen wird wegen Schmuggels in Schmiedeberg eingesperrt | 4 Stunden Fußmarsch nach Eger und zurück – für Kartoffeln von Bekannten | drei oder vier weitere Vertriebenen-Wellen werden einfach rausgeschmissen | danach verläuft die Vertreibung/Aussiedlung geordneter
Geordnete Vertreibung 05:35:80
Die Menschen werden in Zügen abtransportiert | jede Woche ein Transport | wer gehen muss wird willkürlich entschieden | erst mussten die Alten oder die mit vielen Kindern gehen | Maria bleibt bis zum letzten Transport | die Abtransporte waren für alle Furchtbar | Familien wurden getrennt | die Zurückgebliebenen lebten mit gepackten Koffern | 30 Pfund Gepäck waren erlaubt | im Oktober hieß es dann “es geht der letzte Transport” | Marias Onkel hängt sich auf | Selbsttötungen sind nichts außergewöhnliches | auch der Mann der Tante July (Schwester der Mutter) schnitt sich die Pulsadern auf
Abtransport – Abschied aus Schmiedeberg 10:25:40
Maria und ihre Familie müssen den letzten Transport nehmen | die Tante bleibt mit dem Onkel (der im Krankenhaus liegt) zurück | im Gepäck hatten Maria & Co auch eine Blechwanne – um die an Keuchhusten erkrankten Kinder zu transportieren | die erste Station ist ein Lager in Weipert | von dort wurden die Leute in Viehwägen geladen | drei Tage und zwei Nächte ist der Zug unterwegs | die Mutter geht unterwegs fast verloren | die Familie war schon auf der Reise getrennt | Maria | ihre Mutter | Vater | Schwester und deren Kinder in einem Waggon | die Großeltern | der Onkel | seine Frau (Tante Ella) und deren Tochter in einem anderen Waggon
In Deutschland 15:16:58
In Bamberg ist der erste Halt | hier werden die Vertriebenen entlaust und bekommen erstmals etwas zu essen und zu trinken | dort wird den Flüchtlingen auch die Richtung bekannt “in der Nähe von Heidelberg” heißt es | über Würzburg geht es nach Aschaffenburg | hier werden drei der sieben Waggons abgehängt | die Insassen wurden im Raum Dieburg verteilt | darunter auch der Onkel und die Großeltern | die Großmutter starb ein paar Tage später
Ankunft in Bensheim 18:17:60
Maria & Co kommen nach zwei Tagen Lager auf den Marktplatz in Bensheim und bekommen dort ihr Zimmer zugewiesen | Maria & Co kommen in die Teichstraße | zu einem alten Geschwisterpaar | das Milch verkauft | zu sechst bekommen sie zwei kleine Zimmer und eine kleine Küche zugeteilt | am nächsten tag hatten Maria und ihr Vater schon Arbeit | der Vater arbeitet als Maurer | Maria kommt in der Zahnbürstenfabrik Fuchs unter
Kriegsspuren, Zurückgelassenes 20:16.05
Brief über die Luftangriffe auf Dresden ging verloren | Auch alle Fotos biegen Zuhause | Maria hatte im Krieg viele “Unbekannte” Soldaten Brieffreunde | Marias freund Fred hatte ihr viel aus Russland geschrieben | die Briefe und Fotos blieben aus Angst zurück | beim Onkel in Schmiedeberg fanden die Tschechen Hakenkreuz Fahnen | zwangen ihn sie zu essen und erschossen ihn dann.
Kriegsende | erst Freude über das Ende des Krieges | bereits am nächsten Tag die ersten Tschechen in Schmiedeberg | Schießereien | bald ruhig | Vater warnt “Kinder, wir gehen keinem schönen Leben entgegen” | Besitz wurde beschlagnahmt.
Holocaust Massengrab 00:01:43
Eines Nachts wurde der Vater abgeholt | ein deutscher Kommunist verrät alle, die in “der Partei” waren | Mitglieder der SA und SS wurden besonders geprügelt | die Männer müssen die Leichen der Juden ausgraben | Maria sagt, davor hätten sie nichts über die Ermordung der Juden gewusst | auf dem Weg wird ein verkrüppelter SS Zugehöriger ermordet | der Vater kam fix und fertig von der Ausgrabung zurück | in der nächsten Nacht wird der Vater erneut abgeholt, um auf dem Friedhof ein Grab für die Leichen der Juden auszuheben | wer nicht mehr konnte wurde erschossen und gleich mit beerdigt | der Vater einer Klassenkameradin war SA Führer und wurde auch dort erschossen
Leben unter tschechischer Besatzung 00:05:44
Maria muss bei tschechischen Soldaten putzen und wird belästigt | viele Mädchen werden vergewaltigt | Maria und Freundinnen verstecken sich | der Onkel will Maria eine Arbeit in der Knopffabrik besorgen | sie muss bei dem neuen Chef, einem Tschechen, vorsprechen | sie bekommt die Stelle und bleibt dort bis zur Ausweisung 1946 | die Deutschen müssen Armbinden tragen und wurden benachteiligt | ein Tscheche tauscht Lebensmittel gegen Wäsche und Decken | der Tscheche will Marias Cousine kaufen | Maria und ihre Mutter fertigten Trachtenkleidung | das Kind wurde nicht verkauft.
1938 | Arbeitsdienst Reichsarbeitsdienst | Pflichtjahr (Haushaltsjahr) für Mädchen | Arbeitsdienst für Männer | Maria hält den Arbeitsdienst (auch heute noch) für eine “gute Einrichtung” | (Maria springt in der Erzählung und erzählt von der Aushebung von Massengräbern) | Beschreibung des Arbeitsdiensts.
Marias Einstieg ins Berufsleben 00:02:36
(Sprung zurück zur Schulzeit) | 1937 mit 14 Jahren die Schule verlassen | Maria ist erst Arbeitslos und bekommt dann Arbeit in einer Buchdruckerei | vermutlich wurde im Siebdruckverfahren gedruckt | von dort wechselt Maria in eine Stickerei | wo sie an der Stickmaschine ausgebildet wird und Fehler ausbessert.
Kriegsdienst 00:04:26
Maria wird zur Arbeit in einer Gewehrfabrik Gewehrfabrik verpflichtet | das war gegen 1940 | Männer zum Arbeitsdienst | Frauen zum Kriegshilfsdienst | Maria muss in ein Rüstungswerk in Weipert | dort arbeitet Maria an der Drechsle- oder Bohrmaschine und feilt | die Arbeit war schwer | die Frauen mussten die Männer ersetzen | im Frühjahr 1943 tritt Maria ihren Dienst bei den Weser Flugzeugwerken in Böhmisch Kamnitz an | wichtige (und durch Fliegerbomben gefährdete) Betriebe wurden ins Sudetenland verlegt | Maria wird in der Prüfung eingesetzt | und bildet später Frauen aus (in Bodenbach) | in Böhmisch Kamnitz teilt sie sich ein Zimmer mit anderen Mädchen und darf alle vier Wochen übers Wochenende nach Hause zu Besuch.
Alltag während des Krieges 00:08:23
Die Kommunikation mit Zuhause war auf Briefverkehr beschränkt | der Schwager war Koch beim Militär und brachte ab und zu Lebensmittel mit | die Sameladwurst (?) aus Frankreich “war ein Erlebnis” | Im Krieg war wenig los | Abends war Sperrstunde | man durfte nicht raus | die Fenster waren wegen der Fliegeralarme abgedeckt | man verfolgte den Kriegsverlauf im Radio | Zeitungen waren zu der Zeit nicht erhältlich.
Verwundete & gefallene Soldaten 00:11:27
Angehörige bekamen ein Schreiben “für’s Vaterlang gefallen” | Manche Gefallene wurden in die Heimat überführt | Soldatenfriedhöfe | wenige Verwundete kehrten heim.
(Sprung – Kriegsjahre) Krieg wird schlimmer | auch Mütter müssen nun Kriegsdienst leisten | Maria muss nach Bodenbach um Frauen auszubilden | Schokoladenfabrik Hartwig http://img.beeat24.de/ak_img_n/65121353ebd6b4.jpg | die Arbeit in Bodenbach ging nur ein Dreiviertel Jahr | Maria zur Untermiete bei einer älteren Frau | die Frauen in der Fabrik behandelten sie wie eine Tochter.
Lebensmittelversorgung 00:17:44
Lebensmittelmarken | Lebensmittel erhielt man gegen Geld + die entsprechende Lebensmittelmarke.
Marias Mutter flehte sie an nach Hause zu kommen | “selbst wenn der Russe hier einmarschiert wird weitergearbeitet” sagte der Chef | es werden keine Teile mehr geliefert | Maria wir abgeholt und auf ihren alten Posten in Böhmisch Kamnitz gebracht | dort arbeiteten auch viele Ausländer | Maria hält sich an das Verbot mit ihnen zu sprechen | ein Franzose sagt ihr “der Krieg ist bald vorbei”
Heimreise nach Schmiedeberg 00:23:57
Maria rechnete mit einer Flucht und wollte Klamotten nach Hause schaffen | der Chef genehmigt ihr die Heimreise – lässt sie aber versprechen, dass sie Montags wieder zurück ist | sie fährt mit dem Zug – in Aussig gibt es Fliegeralarm | voll bepackt zum Luftschutzkeller | es fährt kein Zug | Maria wird von Soldaten auf dem Rückzug mitgenommen | erst Sonntag Morgen kommt sie in Schmiedeberg an | die “Mutter war selig”
Großes Glück & Versteckt in Schmiedeberg 00:27:25
Maria macht sich trotz Flehen der Mutter auf den Rückweg | bei Krima gibt es Fliegeralarm | im Luftschutzkeller raten Maria sogar Beamte davon ab ihren Weg fortzusetzen | Maria kehrt trotz Angst von der Polizei nach Hause zurück | im Radio erfährt sie, dass der Zug bombardiert wurde und viele Menschen dabei ums Leben kamen | Maria versteckt sich | auf Kriegsdienstverweigerung steht auch die Todesstrafe | Maria hört durch einen Flüchtling vom Tod ihres Chefs | sie führt die Flüchtlinge nach Hammer an die Grenze (wahrscheinlich bereits nach Kriegsende).
Beziehungen/Partnersuche damals | man lernte sich “auf dem Tanzboden” kennen | es gab damals keine Pille | was häufig zu frühen Schwangerschaften führte | dadurch ergab sich der Zwang zu heiraten | es wurde nicht sexuell aufgeklärte | Beziehungen liefen lange Zeit auf Freundschaftsebene und im Verborgenen “heimlich” | Maria ging lange mit Fred.
Kirche & Religion 00:01:38
Das soziale Leben war religiös geprägt | “man war gut katholisch” | jeden Sonntag ging man in die Kirche – in Sonntagskleidung.
Schwarzbeeren am Hosenboden 00:02:11
(Sprung Schulzeit) | Kinderfest auf dem Sportplatz | Turnen | Spiel und Spaß | Maskerade | Festzug | Maria streitet mit ihrer Mutter und setzt sich in den Heidelbeerkuchen | sie wird dafür geschlagen | Unterbrechung durch Besuch | Marias Mutter tun die Schläge leid | Schläge für Kinder waren normal | Mutter schlägt oft | Vater so gut wie nie | Großvater hat Annel einen Kochtopf nachgeworfen | weil sie Maria nicht tragen wollte.
Sprachliche Besonderheiten 00:06:15
Vater war wie im Englischen “Dad” | Mutter war “Mama” | Erzgebirge Wörterbuch 1h | Erzgebirge Wörterbuch 2 | Maria hat sich in Bensheim sprachlich arg umgestellt | Hus = Hosen | Wu de Hasen Hosn haßen | blutende Nalla | Oma Bebbie trank Eierlikör und füllte die Flasche mit Milch auf.
Gesundheitssystem 00:07:59
Gesundheitssystem | ein Zahnarzt und ein allgemeiner Arzt im Ort | Operationen in Weipert | eine Krankenversicherung war bereits vorhanden | es wurde viel mit Heilpflanzen behandelt | Maria hat einen Unfall mit einem Fuhrwerk und verletzt sich den Fuß | sie kann acht Wochen nicht laufen | Umschläge mit Essigsaurer Tonerde.
Fortbewegung, Verkehrs- und Transportmittel 00:10:34
Fuhrwerke waren das gängige Transportmittel | Hausschlachtung | man hat alles zu Fuß gemacht | zweistündiger Fußmarsch zum Turnfest nach Kaaden | insgesamt zwei Stunden Marsch zur Arbeit und zurück waren normal | im Winter mit der Bahn (wenn eine fuhr)
Winter, Ski & Schneeschuhe 00:12:49
Keilberg | Fichtelberg | Oberwiesenthal | Winter zog sich manchmal von Oktober bis Pfingsten | mit Schneeschuhen in die Schule | Annel und Maria hatten so mit vielleicht zwölf erst die ersten Ski.
Die Alten, Handarbeit 00:14:54
Die Alten haben lange gearbeitet | Handarbeit – Klöppeln | die Alten Leute sind in den Tag hinein geduselt | auf der Bank am Kachelofen | Marias Onkel hat eine schöne Bank gemacht | die Schuhe wurden im Winter dort getrocknet | verfeuert wurde Holz aus dem Wald oder Briketts.
1 September 1939 – Kriegsbeginn mit dem deutschen Überfall auf Polen | dauert nur 14 Tage | Maria wird zur Arbeit in einer Revolver Fabrik verpflichtet | Arbeit an großen Maschinen und im Schichtbetrieb | Männer rücken ein | Frauen werden zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet | Mutter war krank | Annel war als Dienstmädchen in Sachsen.
Versetzung ins Flugzeugwerk nach Böhmisch Kamnitz 00:02:12
Als es der Mutter besser geht, muss Maria mit 30 anderen Mädchen aus Schmiedeberg nach Böhmisch Kamnitz (100km von Zuhause weg) | dort arbeiteten sie in einem Flugzeug Werk (Weser-Flugzeugbau), das von Bremen ausgelagert worden war | die Mädchen werden geprüft | für Maria hat der Vorgesetzte »etwas ganz besonderes« | Maria kommt in die Prüfstelle | die anderen Mädchen fertigen Flugzeug Einzelteile | Maria wird für die gute Arbeit gelobt | ihr gefällt die Stelle | die Mädchen waren bei Bauern untergebracht | es gab guten Mohn- und »Klekselkuchen« | jeden Tag wurden die Mädchen mit einem Bus abgeholt und zum Werk gefahren | Maria verdiente 400 Reichsmark – viel Geld zu der Zeit | das Geld wurde zur Mutter geschickt und dort auf ein Sparbuch getan.
(Sprung 1938) Anschluss an das Deutsche Reich 00:06:49
(Sprung zurück 1938) | HJ (Hitlerjugend) und BDM (Bund Deutscher Mädel) | Spaß durch Sportfeste | 2-3x wöchentlich trainiert | Sport im Dritten Reich | auch Theater und Tanz | ab 16 durfte man Tanzen gehen – Maria war aber schon mit 14 | Maria macht Sportabzeichen im HJ Lager.
Wahrnehmung und Auswirkung des Kriegsbeginns 00:08:42
Bei Kriegsbeginn hat man noch nicht viel davon gespürt | man wusste aber, was auf einen zukommt | ein oder zwei Männer aus dem Ort waren in kurzer Zeit gefallen | die Bevölkerung war froh unter Hitler zu sein | es wurde versprochen, der Krieg sei im schnell vorbei | Tanzabend in Böhmisch Hammer | Maria hört vom Angriff russischer Truppen auf Deutschland (Propaganda-Lüge) – für sie der Beginn der »bösen Zeit«.
(Sprung 1938) SA und SS in Schmiedeberg 00:11:25
Mit dem Anschluss halten auch SA und SS Einzug in Schmiedeberg | Furcht geht um | wer nicht zur NSDAP ist würde gekündigt | die Kommunisten wurden abgesägt | die Tschechen in Schmiedeberg gehen zurück in die Heimat | Volksempfänger | Vater (geb. 1896) war schon zu alt und wurde nicht mehr eingezogen.
In der Kindheit keine Bücher | Bücher galten als Zeit und Geld “Verschwendung” | Maria las aber gerne und gut | jedes Jahr Lesebuch aus der Schule gleich ausgelesen | Annel hat schlecht gelesen, dafür machte ihr im Rechnen keiner was vor | Lehrerin zu Annel: »Siehst du Rosenkranz, deine Schwester kann gut lesen«.
Spielsachen & Die Mandel OP 00:02:50
Spielsachen: ein Ball | Mandel OP in Komotau (mit Tony, seiner Mutter und und einer Schwester vom roten Kreuz) | Mandelentfernung ohne Betäubung | Frau des Arztes hält die Arme fest | Eis von der Konditorei zum Kühlen.
Fahrradunfall 00:06:24
Tante (Schwester des Vaters) hatte ein Bekleidungsgeschäfft | Vater schickt die 14 jährige Maria zur Tante eine Hose abholen (mit dem Fahrrad) | bergab versagt der Rücktritt | Schwerer Fahrradunfall | Maria will nicht zum Doktor | Mutter backt Apfelstrudel, Annel ist beim Tanztee | Maria hat ein paar Wochen eine Wunde am Mund »wie ein Schnauzbart« | mit 14 schon gearbeitet (in Weipert, in einer Druckerei) | andere Mädchen aus Schmiedeberg machen sich über den Schnauzer lustig.
Schulfächer, Unterricht 00:11:00
Fächer in der Volksschule: Lesen | Rechtschreiben | Schönschreiben | Rechnen | Turnen | Religion | eine Lehrerin »ein FräuleinBürgerschule zusätzliche Fächer | Klassenvorstand »Herr Liewald« unterrichtete die meisten Fächer | Technische Zeichnen und Malen unterrichtete der Lehrer Kreis | nervöser Biologie Lehrer Dr. Beineld wirft mit Kreide nach Schülern und wohnte beim Großvater (väterlicherseits) | Maria malt im Unterricht und wir erwischt | Religionslehrerin hat eine tiefe Stimme und bekomme einen Hundenamen | die Lehrerin wir »nach Strich und Faden geärgert«, z.B. Pfeffer auf die Heizung und gepfiffen | Maria war beim Blödsinn machen immer dabei, »der Lehrer hat mich schon gekannt« | Maria behauptet, sie könne gar nicht pfeifen | Maria sagt in der Deutschstunde den Satz: »Adam und Eva haben’s Lieben erdacht, ich und mein Schatzerl haben’s a so gemacht.« | In der ersten Klasse schwänzen Maria und Reis die Schule | Maria lügt und kriegt dafür mit dem Stecken auf die Fingerspitzen und muss in der Ecke stehen.
Volljährigkeit, Beziehungen 00:19:59
Erst mit 21 war man volljährig | Annel musste mit 20 heiraten (wegen Schwangerschaft) und die Eltern mussten unterschreiben | Beziehungen entwickelten sich aus langen Freundschaften | Maria hatte sechs Jahre einen Freund (vom Land), den sie in Weipert kennengelernt hatte.
Eine freie Berufswahl gab es fast nicht | Lehrstellen waren rar | Maria hätte gerne Schneiderin gelernt, es gab aber keine Stelle | Lehrer empfiehlt Maria soll sich in München im Malen ausbilden lassen, finanziell war das nicht möglich | Maria war lange Zeit arbeitslos | die Währung waren Kronen und Heller | der Lohn in der Druckerei betrug 12 Kronen | Lebensmittel waren nicht teuer | es gab aber wenig Fleisch | viele Heidelbeeren und viele Pilze wurden gesammelt | Maria war froh über die Stelle in der Druckerei, bekam aber eine neue Stelle in einer Stickerei | dort besserte sie Lücken mit der Nähmaschine aus und stickte für sich ohne Vorlage Blumen auf ein Kleid | da war sie 14-15 | der Anschluss an das Deutsch Reich »war unser schönstes Jahr« […] »wir waren frei« | bei Kriegsbeginn war Maria 16 Jahre alt.
Maria wird in der Hausnummer 206 (Försterwinkel) gebohren | Schwester “Annel” wurde 1920 geboren | Albin Rosenkranz (Vater), kam erst 1919 aus der Kriegsgefangenschaft zurück (Vier Jahre Arbeitslager in Sibirien) | Daniel Rosenkranz (Großvater väterlicherseits), war Meister in einer Färberei | Josefa Rosenkranz, geb. Hoffmann (Mutter) | Ernstine, geb. Bartler (Großmutter väterlicherseits) | Schwester Anna »Annel« war drei Jahre älter) | die Mutter hatte acht Geschwister | der Vater hatte sechs Geschwister | Großvater mütterlicherseits war Kapellmeister, starb früh an Kehlkopfkrebs, aber brachte Maria vorher noch Lesen und Schreiben bei.
Das Leben in Schmiedeberg 00:07:18
Die Großmutter mütterlicherseits lebte von einer Ziege und einer Kuh | Eine Rente gab es noch nicht | Familienleben | zu dieser Zeit gab es fünf Kinder in der Familie | Großmutter hat selbst Butter ausgerührt – »Buttermilch war ein Festessen« | in den Freien musste man bei der Heuernte helfen | hohe Arbeitslosigkeit | Onkel war Straßenwart | ein Bruder der Mutter war Maurer | der nächster Bruder Tischler, mit eigener Werkstatt | Frauen machten Heimarbeit | Sickerei | Strickerei | Maria konnte sich früh für das Malen begeistern | Schwarzbeerzeit (Heidelbeerzeit) | Pilze sammeln.
Schule 00:12:42
Einschulung 1929 (bis 1937) | 5 Klassen Volksschule | 3 Klassen Bürgerschule | erste Fremdsprache “Tschechisch” in der Bürgerschule | großer Jahrgang, 80 Mädchen und 80 Jungs, voneinander getrennt, in Klassen zu jeweils 40 Schülern.
Freizeit 00:15:14
Zum Essen bei der Großmutter | Maria malt jeden Zettel voll | Sportverein macht Spaß | Viele Freundinnen und Freunde | Ballspiele | Handball | Völkerball | Im Winter Ski fahren und rodeln
Frühe Kindheitserinnerungen 00:16:42
Keine Straßennamen, nur Hausnummern | Annel muss Maria immer überallhin mitnehmen | Keine Kanalisation | Annel fällt im Sonntagskleid in die Jauche | es gibt keine Tapeten, Wände werden direkt gestrichen| zur Strafe gibt es Schläge und Hausarrest
Die Wohnsituation 00:18:50
Die Wohnung bestand aus der Küche und einer kleinen Kammer | es gab kein Badezimmer, man wusch sich in einer Schüssel | erst ab 1934 gab es Wasserleitungen im Haus | Die Familie schlief zu viert in einem Schlafzimmer, Vater und Mutter in einem, die beiden Schwestern im anderen Bett | Es gibt keinen Strom im Haus, beleuchtet wird mit einer Petroleumlampe | Die Wohnung sah aus “wie eine Puppenstube” | Wegen Scharlach verbringen Annel und Maria sechs Quarantäne-Wochen auf der Couch | Perlenfabrik | Mutter hat Ketten gemacht | Schwester am Webstuhl gewebt | 1927 zieht die Familie in ein Bauernhaus mit mehr Platz.
Kulinarisch Spezialitäten 00:23:19
Kartoffeln ausmachen im Herbst | Bratkartoffeln auf dem Feld waren »ein Festessen« | in der Backröhre des Kachelofens wurden viele Speisen zubereitet | Maria war immer “ein großer Esser und mit sechs Jahren schon größer als ihre Schwester | Die Großmutter machte Powidl gefüllt mit Latwerge | Peter Alexander besingt die »Powidl Tatschkerln« | es wurde viel Milch getrunken.
Spiele 00:26:37
Die Kinder haben am Schwarzwaldbach »Überspringen« gespielt | Keine Zeit für Geschichte | Kein Radio | Zum Feierabend »Hutzen« gehen | Mit der Ziehharmonika, singen und tanzen vertrieb sich die Kinder die Zeit | Schlagermusik wurde über Kapellen verbreitet | Bruder des Vaters war Prokurist in der Knopffabrik und hatte früh ein Radio | jede Woche wurden Tanzabende veranstaltet | um 1936 hatte die Familie einen eigenen kleinen Volksempfänger zu Hause, »das war schön«.