MK001 Einführung in das Leben in Schmiedeberg

Vorstellung 00:00:00

Maria wird am 04. July 1923 in Schmiedeberg Schmiedeberg geboren.

Die damaligen Verhältnisse 00:00:24

Erster Weltkrieg | zuvor Österreich zugehörig | Die Geschichte des Sudetenlands | nach 1918 der Tschechei zugehörig | man fühlte sich unterdrückt.

Schmiedeberg 00:01:06

ungefähr 8000 Einwohner | Marktfleck | Fischfabrik Kalla | Erzgebirge.

Die Familie 00:03:22

Maria wird in der Hausnummer 206 (Försterwinkel) gebohren | Schwester “Annel” wurde 1920 geboren | Albin Rosenkranz (Vater), kam erst 1919 aus der Kriegsgefangenschaft zurück (Vier Jahre Arbeitslager in Sibirien) | Daniel Rosenkranz (Großvater väterlicherseits), war Meister in einer Färberei | Josefa Rosenkranz, geb. Hoffmann (Mutter) | Ernstine, geb. Bartler (Großmutter väterlicherseits) | Schwester Anna »Annel« war drei Jahre älter) | die Mutter hatte acht Geschwister | der Vater hatte sechs Geschwister | Großvater mütterlicherseits war Kapellmeister, starb früh an Kehlkopfkrebs, aber brachte Maria vorher noch Lesen und Schreiben bei.

Das Leben in Schmiedeberg 00:07:18

Die Großmutter mütterlicherseits lebte von einer Ziege und einer Kuh | Eine Rente gab es noch nicht | Familienleben | zu dieser Zeit gab es fünf Kinder in der Familie | Großmutter hat selbst Butter ausgerührt – »Buttermilch war ein Festessen« | in den Freien musste man bei der Heuernte helfen | hohe Arbeitslosigkeit | Onkel war Straßenwart | ein Bruder der Mutter war Maurer | der nächster Bruder Tischler, mit eigener Werkstatt | Frauen machten Heimarbeit | Sickerei | Strickerei | Maria konnte sich früh für das Malen begeistern | Schwarzbeerzeit (Heidelbeerzeit) | Pilze sammeln.

Schule 00:12:42

Einschulung 1929 (bis 1937) | 5 Klassen Volksschule | 3 Klassen Bürgerschule | erste Fremdsprache “Tschechisch” in der Bürgerschule | großer Jahrgang, 80 Mädchen und 80 Jungs, voneinander getrennt, in Klassen zu jeweils 40 Schülern.

Freizeit 00:15:14

Zum Essen bei der Großmutter | Maria malt jeden Zettel voll | Sportverein macht Spaß | Viele Freundinnen und Freunde | Ballspiele | Handball | Völkerball | Im Winter Ski fahren und rodeln

Frühe Kindheitserinnerungen 00:16:42

Keine Straßennamen, nur Hausnummern | Annel muss Maria immer überallhin mitnehmen | Keine Kanalisation | Annel fällt im Sonntagskleid in die Jauche | es gibt keine Tapeten, Wände werden direkt gestrichen| zur Strafe gibt es Schläge und Hausarrest

Die Wohnsituation 00:18:50

Die Wohnung bestand aus der Küche und einer kleinen Kammer | es gab kein Badezimmer, man wusch sich in einer Schüssel | erst ab 1934 gab es Wasserleitungen im Haus | Die Familie schlief zu viert in einem Schlafzimmer, Vater und Mutter in einem, die beiden Schwestern im anderen Bett | Es gibt keinen Strom im Haus, beleuchtet wird mit einer Petroleumlampe | Die Wohnung sah aus “wie eine Puppenstube” | Wegen Scharlach verbringen Annel und Maria sechs Quarantäne-Wochen auf der Couch | Perlenfabrik | Mutter hat Ketten gemacht | Schwester am Webstuhl gewebt | 1927 zieht die Familie in ein Bauernhaus mit mehr Platz.

Kulinarisch Spezialitäten 00:23:19

Kartoffeln ausmachen im Herbst | Bratkartoffeln auf dem Feld waren »ein Festessen« | in der Backröhre des Kachelofens wurden viele Speisen zubereitet | Maria war immer “ein großer Esser und mit sechs Jahren schon größer als ihre Schwester | Die Großmutter machte Powidl gefüllt mit Latwerge | Peter Alexander besingt die »Powidl Tatschkerln« | es wurde viel Milch getrunken.

Spiele 00:26:37

Die Kinder haben am Schwarzwaldbach »Überspringen« gespielt | Keine Zeit für Geschichte | Kein Radio | Zum Feierabend »Hutzen« gehen | Mit der Ziehharmonika, singen und tanzen vertrieb sich die Kinder die Zeit | Schlagermusik wurde über Kapellen verbreitet | Bruder des Vaters war Prokurist in der Knopffabrik und hatte früh ein Radio | jede Woche wurden Tanzabende veranstaltet | um 1936 hatte die Familie einen eigenen kleinen Volksempfänger zu Hause, »das war schön«.