MK007 Vertreibung

Unorganisierte Vertreibung 00:00:00

Ausweisung | 20-30 Transporte von Schmiedeberg aus | Marias Patentante war beim ersten Transport dabei und hatte 10 Minuten Zeit ihre Sachen zu packen | die erste Welle der Sudetendeutschen wurde einfach über die Grenze getrieben | ohne Organisation mussten diese Leute betteln und selbst schauen, wo sie bleiben | die Tante kommt in Tannenberg unter | die Schwägerin aus Sachsen wird wegen Schmuggels in Schmiedeberg eingesperrt | 4 Stunden Fußmarsch nach Eger und zurück – für Kartoffeln von Bekannten | drei oder vier weitere Vertriebenen-Wellen werden einfach rausgeschmissen | danach verläuft die Vertreibung/Aussiedlung geordneter

Geordnete Vertreibung 05:35:80

Die Menschen werden in Zügen abtransportiert | jede Woche ein Transport | wer gehen muss wird willkürlich entschieden | erst mussten die Alten oder die mit vielen Kindern gehen | Maria bleibt bis zum letzten Transport | die Abtransporte waren für alle Furchtbar | Familien wurden getrennt | die Zurückgebliebenen lebten mit gepackten Koffern | 30 Pfund Gepäck waren erlaubt | im Oktober hieß es dann “es geht der letzte Transport” | Marias Onkel hängt sich auf | Selbsttötungen sind nichts außergewöhnliches | auch der Mann der Tante July (Schwester der Mutter) schnitt sich die Pulsadern auf

Abtransport – Abschied aus Schmiedeberg 10:25:40

Maria und ihre Familie müssen den letzten Transport nehmen | die Tante bleibt mit dem Onkel (der im Krankenhaus liegt) zurück | im Gepäck hatten Maria & Co auch eine Blechwanne – um die an Keuchhusten erkrankten Kinder zu transportieren | die erste Station ist ein Lager in Weipert | von dort wurden die Leute in Viehwägen geladen | drei Tage und zwei Nächte ist der Zug unterwegs | die Mutter geht unterwegs fast verloren | die Familie war schon auf der Reise getrennt | Maria | ihre Mutter | Vater | Schwester und deren Kinder in einem Waggon | die Großeltern | der Onkel | seine Frau (Tante Ella) und deren Tochter in einem anderen Waggon

In Deutschland 15:16:58

In Bamberg ist der erste Halt | hier werden die Vertriebenen entlaust und bekommen erstmals etwas zu essen und zu trinken | dort wird den Flüchtlingen auch die Richtung bekannt “in der Nähe von Heidelberg” heißt es | über Würzburg geht es nach Aschaffenburg | hier werden drei der sieben Waggons abgehängt | die Insassen wurden im Raum Dieburg verteilt | darunter auch der Onkel und die Großeltern | die Großmutter starb ein paar Tage später

Ankunft in Bensheim 18:17:60

Maria & Co kommen nach zwei Tagen Lager auf den Marktplatz in Bensheim und bekommen dort ihr Zimmer zugewiesen | Maria & Co kommen in die Teichstraße | zu einem alten Geschwisterpaar | das Milch verkauft | zu sechst bekommen sie zwei kleine Zimmer und eine kleine Küche zugeteilt | am nächsten tag hatten Maria und ihr Vater schon Arbeit | der Vater arbeitet als Maurer | Maria kommt in der Zahnbürstenfabrik Fuchs unter

Kriegsspuren, Zurückgelassenes 20:16.05

Brief über die Luftangriffe auf Dresden ging verloren | Auch alle Fotos biegen Zuhause | Maria hatte im Krieg viele “Unbekannte” Soldaten Brieffreunde | Marias freund Fred hatte ihr viel aus Russland geschrieben | die Briefe und Fotos blieben aus Angst zurück | beim Onkel in Schmiedeberg fanden die Tschechen Hakenkreuz Fahnen | zwangen ihn sie zu essen und erschossen ihn dann.